Nachdem Derek Landy in „Demon Road – Hölle und Highway“ die jugendliche Dämonin Amber Lamont auf einen aberwitzigen Roadtrip durch die halben USA führte, schlägt er nun in der Fortsetzung „Höllennacht in Desolation Hill“ eine etwas andere Richtung ein. Diesmal ist der Raum der Handlung begrenzt auf die einsame Stadt Desolation Hill in Alaska, in der sich Amber vor dem Leuchtenden Dämon und seinen Lakaien zu verstecken versucht. Doch das Buch wäre ja auch schrecklich unspektakulär, wenn dieser Ort nicht noch seine ganz eigenen Probleme mit sich bringen würde…
Grundsätzlich kann man schon sagen, dass das Niveau des ersten Teils gehalten wird. Es gibt in der ersten Hälfte ein paar Längen, doch auch die lesen sich noch flüssig von der Hand. Wieder gibt es so einige neue Figuren und Handlungselemente, doch nicht so viele mehr oder minder unabhängige Episoden wie im ersten Band – nicht nur die räumliche Verortung, sondern auch die Handlung ist hier dichter und zusammenhängender. Man kann jedoch nicht sagen, dass das den Unterhaltungswert insgesamt positiv oder negativ tangiert. Letztlich fließt alles zu einem dynamischen Finale mit recht folgerichtigem, aber trotzdem unerwarteten Ausgang hin. Mit Action bis hin zum Splatter wird erneut nicht gegeizt, ebenso wenig mit dem für Derek Landy typischen trockenen Humor.
So ist letztlich der zweite Band in manchen Belangen etwas anders als der erste, aber immer noch ohne Zweifel eine harmonische Fortsetzung und gelungene Fantasy-Unterhaltung, die keinem (wohlmeinenden) Leser von „Hölle und Highway“ missfallen dürfte. Auf den dritten Band der Trilogie kann man gespannt sein.