Anekdoten & Hintergründe

Cover: Bis sich öffnen die Tore…

In dieser Reihe von Beiträgen stelle ich die Entstehung der Cover meiner e-books dar. Bei keinem war ein professioneller Designer beteiligt, alle entstanden sie durch leichte Bearbeitung eines Ursprungsbildes mit Photoshop und dem anschließenden KDP-Cover-Designer.

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eingelegte Viecher Cover_Bis sich öffnen die Tore

Die in Alkohol eingelegten Tieren auf dem Cover von Bis sich öffnen die Tore… entstammen der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Berlin.

Die Sache mit den Wiedergängern

Die längste und vermutlich unheimlichste Geschichte in Schatten über Andovar ist meine Novelle Wiedergänger in Andovar. Tatsächlich liegt dem Fakt, dass dort Untote vorkommen, eine erstaunliche Geschichte zugrunde:

Zu Anfang des Projektes wurde im Forum über mögliche Geschichten debattiert, die die verschiedenen Autoren schreiben wollten. Es kam auch die Frage nach dem Untergang der Stadt auf. Ein diskutiertes Szenario war der Einschlag eines Meteoriten – wenig später jedoch als unrealistisch und willkürlich abgelehnt. Neben und einer zerstörerischen Flut, ausgelöst durch einen wütenden Flussgott, dem endgültigen Szenario, schlug ich auch eines vor, in dem ein bösartiger Magier einen feindlichen König dabei unterstützen sollte, Andovar zu zerstören. Dafür, so dachte ich mir, würde er eine Masse von Untoten beschwören, alternativ auch Dämonen bzw. einen anderen mächtigen Zauber. Dieser Vorschlag führte im Forum unerwartet zu einem hitzigen Streitgespräch zwischen mir und unserer Administratorin, welche ihn als trashig, unlogisch und lächerlich ansah. Insbesondere wurde von jener Seite eine prinzipielle Abneigung gegen Untote bekundet. Schließlich beugte ich mich den Argumenten/Vorwürfen und begann, meine Geschichte Verbrecherjagd beim Tempelbau zu planen – einen Krimi, der komplett ohne übernatürliche Elemente auskommt. Als kleinen Seitenhieb auf die vorangegangene Diskussion baute ich jedoch eine Szene ein, in der der Protagonist Sorthas eine der Heldentaten des Heiligen Ansinus reflektiert: Dieser habe damals (etwa hundert Jahre vor dieser Handlung) einen Zauber auf die Stadt gelegt, der für immer verhindern sollte, dass Untote die Stadt betreten.
Die Pointe ist klar: Keine Untoten in Andovar. 
Längere Zeit später, als Verbrecherjagd beim Tempelbau beendet war, zeichnete sich ab, dass ich eine zweite Geschichte für die Anthologie schreiben würde. Dazu machte ich im Forum drei Vorschläge: 1) Eine Begebenheit aus dem Leben des Hl. Ansinus – am liebsten die mit den Wiedergängern, 2) Der Mord an einem Herrscher durch den Attentäter Tharrap Mérin und 3) die Archäologen-Story, die ich später als Ausgrabungen umsetzte. Unter den Antworten auf die Vorschläge gab es kein offensichtliches Missfallen, sodass ich beschloss, den ersten Vorschlag umzusetzen. Als ich nach und nach die ersten Szenen online stellte, war die Kritik durchweg sehr positiv – von der anfänglichen Meinungsverschiedenheit war schließlich nie wieder etwas zu hören. So kam es nun also doch zu einer Untoten-Geschichte, obwohl zu Anfang nur als kleine Anspielung geplant. Erneut verwendet wurde die Thematik um Ansinus‘ Anti-Untoten-Zauber schließlich in meiner dritten Geschichte Ausgrabungen.

Flussgott Kevin

In der Anthologie Schatten über Andovar spielt der Kult des lokalen Flussgottes K’vin eine wichtige Rolle. Was zunächst wie ein reiner Fantasy-Name klingt, hat in Wahrheit einen ganz simplen und irdischen Ursprung:
Während zu Anfang des Projekts das Thema mitsamt der wichtigsten Handlungselemente ausgearbeitet wurde, lag noch kein endgültiger Name für den schon damals geplanten Flussgott vor. Als Arbeitsnamen verwendeten wir vorerst „Kevin“ – nicht gerade typisch für einen Fantasy-Gott, aber dafür umso amüsanter. Daraus wurde später K’vin, wie wir ihn aus dem fertigen Buch kennen.

Tatsächlich kommen auch im fertigen Buch noch verschiedene Schreibweisen vor, neben K’vin nämlich auch K´vin – augenscheinlich zurückzuführen auf Irrtümer bezüglich des korrekten Zeichens.