Vampir 2: Das siebente Opfer

Bildergebnis für das siebente opferUnter dem Titel „Das siebente Opfer“ geht die „Vampir“-Reihe des Zaubermond-Verlags in die zweite Runde – mit deutlicher Verbesserung gegenüber dem ersten Band. Das Buch enthält vier Geschichten mit jeweils knapp über hundert Seiten, eine jede von einem anderen Autor.
In „Der Teufelmacher“ von Hugh Walker geht eine parapsychologische Forschungsorganisation einer Reihe satanistischer Entführungsfälle auf den Grund – mit unerwarteter Auflösung. In „Baphomet“ von Uwe Voehl wird ein Mann von seinem okkultistischen Freund aus Schulzeiten entführt, um auf einem rätselhaften Anwesen der Rückkehr Baphomets zu dienen. Vom Fund der „Maske des Seth“ in einem ägyptischen Grab und dessen fatalen Folgen berichtet die Titelgeschichte „Das siebente Opfer“ von Bernd Frenz. Und schließlich setzt Jo Zybell mit „Baal“ die im ersten Band begonnene Reihe um den Journalisten Tom Percival fort, der sich einmal mehr einer Sekte von Satanisten und dem Druidenorden aus dem ersten Teil stellen muss.
Waren die Geschichten im ersten Band noch relativ zäh und unspektakulär, ist mit dem zweiten ein deutlicher Qualitätsgewinn eingetreten: Obgleich doch die vierte Geschichte noch etwas verwirrend ist und leicht am Fehlen eines roten Fadens krankt (auch die Titelgestalt Baal wird dann doch nur oberflächlich angeschnitten), so lesen sich letztlich alle vier Geschichten flüssig und spannend weg. Ein gewisses Maß an Klischees mag in diesem Genre mitunter schwer zu verhindern sein, doch immerhin vermeiden die Geschichten grobe Stereotype und Logikfehler weitgehend; auch die ägyptischen Hintergründe der Titelgeschichte werden ziemlich wirklichkeitsgetreu dargestellt. Auch bei der ziemlich abgenutzten Satanisten-Thematik gelingt es den Autoren zum Teil, neue Akzente zu setzen – auch wenn zu hoffen bleibt, dass sich dieses jetzt so oft behandelte Thema in den folgenden Bänden nicht ebenso zahlreich fortsetzt. Die Novellen haben genau die richtige Länge – ausreichend umfangreich in der Inszenierung, aber nicht langatmig. Zu loben ist auch die etwas größere Schrift als im allzu klein bedruckten ersten Band, was den Lesefluss verglichen mit jenem deutlich verbessert. So ergibt „Das siebente Opfer“ letztlich ein solides Stück Unterhaltungsliteratur – vier kurzweilige Mystery-Novellen, von denen jede ein bis zwei Stunden angenehmes Lesevergnügen verspricht.