Bei den Deadpool-Comics ist es immer ein Glücksspiel, was man geboten bekommt – so manche sind herrlich lustig und unterhaltsam, andere hingegen nur handlungsarm und trashig. Zu einer dritten Kategorie indes musste ich den 11. Band der sogenannten „Killer-Kollektion“ zählen, als ich diesen vor kurzem las. Der Comic von 144 Seiten enthält einen der ersten Erzählzyklen um den gestörten Antihelden aus dem Hause Marvel. So wird der Titelheld diesmal damit beauftragt, eine Gruppe von Mafiosis aus dem Weg zu räumen. Dabei trifft er unter anderem auf eine ganze Reihe erstaunlich attraktiver Frauen und schließlich noch einen Teenager, der zum kurzzeitigen Sidekick avanciert. Könnte eine wunderbare Geschichte werden, wird es aber nicht. Leider nämlich schafft der Comic es nicht, den Leser (d.h. mich) wirklich zu fesseln. Ungewohnt für Deadpool gibt es diesmal sogar eher wenig Action und Gewalt zu sehen – bisweilen werden Mordszenen sogar ausgeblendet. Das wäre kein Problem, wenn das Werk stattdessen mit Handlung oder Humor punkten könnte. Tut es aber leider nicht. Die Handlung ist eher flach, es mangelt an dem in manch anderen Comics so großartigen Humor. Zwar liest sich der Band recht flüssig, aber ohne wahren Genuss. Wie bei jedem Comic Respekt für den Zeichner – aber das war’s leider auch schon, denn die „Killer-Kollektion“ hat auch ohne konkrete Schwächen schlichtweg nichts, das sie sonderlich interessant machen würde. Und um mit einem letzten Kritikpunkt zum Abschluss zu kommen: Die meisten der auf dem Cover des Bandes abgebildeten Gestalten kommen darin nicht einmal vor.