Drachenfeind (Die Feuerreiter seiner Majestät 8)

„Drachenfeind“ ist der nunmehr achte Teil der historischen Fantasy-Serie „Die Feuerreiter seiner Majestät“ von Naomi Novik, die unter Beteiligung von Drachen die napoleonischen Kriege nacherzählt.
Diesmal werden die Protagonisten nach China entsandt, um mit dieser mächtigen Nation ein Bündnis gegen Napoleon zu schmieden. Unpraktischer Weise jedoch erleiden sie vor Japan Schiffbruch. Drachenkapitän Laurence kann sich auf das japanische Festland retten – doch er hat sein Gedächtnis verloren und erinnert sich nicht länger an die bisherigen Abenteuer mit seinem Drachen Temeraire. Er findet seine Gefährten wieder (diesbezüglich lügt übrigens der Klappentext), doch man ist einander weiterhin fremd. Anstatt aber ihre Beziehung wieder auf Kurs zu bringen, liegen zunächst andere Herausforderungen an – das Bündnis mit China, die dortigen Intrigen und natürlich Napoleon, der gerade gegen Russland marschiert.

Zunächst freilich kommt das Buch etwas langsam in Gange. Ist aber der erste Teil überwunden, liest sich der Rest denkbar flüssig weg, die über 500 Seiten verfliegen förmlich. Bei den vorigen Bänden fehlte es mir persönlich etwas an Action (zugunsten umso längerer Reiseszenen etc.) – dies gilt auch hier zunächst, gleicht sich im späteren Verlauf der Handlung aber wieder aus. Einen besonderen Reiz hat der letzte Teil, der in Russland spielt – hier gelingt es der Autorin hervorragend, den Krieg als tödliches Katz-und-Maus-Spiel zu inszenieren, das gleichzeitig die persönlichen Protagonisten und den allgemeinen Verlauf im Auge behält. Leider endet der Roman schließlich mit einem recht offenen Ende ohne wirklichen Höhepunkt, wo direkt zum nächsten Teil übergeleitet wird. Die Spannung freilich ist auszuhalten, da dem Leser höchstwahrscheinlich ohnehin durch die reale Geschichte der Ausgang gespoilert wurde.
Letztendlich hält „Drachenfeind“ die Qualität der Vorgänger, die letzten Bände vielleicht sogar überbietend. Auf den nächsten Teil also kann man gespannt sein.

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