Da die Menschen böse sind

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf – mit diesem alten Sprichwort lässt sich die Pointe von Markus Heitz‘ neuem Kurzthriller „Da die Menschen böse sind“ recht gut zusammenfassen.
Folgendes Szenario: Eine Gruppe von Menschen aller Gesellschaftsgruppen wird für vierundzwanzig Stunden in einer stillgelegten Schwimmhalle eingeschlossen. Mit haufenweise Waffen und Drogen; sämtliche Regeln sind ausgesetzt. Wer wird sich wie verhalten, wer wird überleben?

Eingebettet in die Rahmenhandlung einer Univorlesung zum Thema Behaviorismus wird das schreckliche Geschehen nacheinander aus mehreren Perspektiven dargestellt. Wie zu erwarten, wenn gewöhnliche Menschen in solche Extremsituationen geraten, offenbaren sich die verschiedensten Charaktertypen, von gezwungenen Helden bis hin zu Psychopathen. Kaum erwähnenswert, dass unter den unfreiwilligen Teilnehmern nicht wenige Radikale und skrupellose Individuen anzutreffen sind.
Die etwa 62 Seiten des kurzen e-books sind in rund einer Stunde durchgelesen. Ohne lange Umschweife wird man in die Handlung geworfen, von der ersten bis zur letzten Seite herrscht äußerste Spannung. Längen? Keine. Blut und Gemetzel? Natürlich jede Menge. Wie die Rahmenhandlung verdeutlicht und in Ansätzen untersucht, gibt die Thematik Stoff für jede Menge Interpretation und Diskussion. Doch in erster Linie ist es schlicht ein wahnsinnig unterhaltsamer Kurzthriller, spannend bis zur letzten Seite, wie man es auf Romanlänge kaum so gut hätte inszenieren können.

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