Skulduggery Pleaant 10: Auferstehung

Eigentlich sah es so aus, als sei Derek Landys großartige Fantasy-Reihe „Skulduggery Pleasant“ nach Band 10 („Das Sterben des Lichts“) beendet. Doch dann erschien unerwartet noch ein Teil mit dem wohl mehr selbstreferentiellen als inhaltlich bedingten Titel „Auferstehung“.
Dieser elfte Band nun spielt mehrere Jahre nach dem letzten – Protagonistin Walküre kehrt nach längerer Abwesenheit wieder nach Irland zurück, noch immer traumatisiert von ihren vorigen Erlebnissen. Wie zu erwarten, zieht Skulduggery sie gegen ihren Willen in einen neuen Fall hinein: Eine Gruppe skrupelloser und gefährlicher Magier will allem Anschein nach einen Krieg mit den Sterblichen provozieren und darüber hinaus einen längst vergessenen Feind reaktivieren. Die Protagonisten ziehen schließlich noch den vierzehnjährigen Schüler Omen Darkly aus Roarhaven hinzu – zunächst nur für eine kleine Aufgabe, doch wie zu erwarten bleibt es nicht dabei.
Man kommt natürlich nicht darum herum, diesen Band mit den vorigen zu vergleichen. Während der Stil mit den oft amüsanten Dialogen ebenso wie das grundlegende Setting gleich bleiben, fällt schließlich vor allem eines auf: Dieser Teil lässt sich deutlich mehr Zeit als die vorigen – anders als jene handelt es sich nicht erneut um eine weitgehend abgeschlossene Geschichte, sondern vielmehr um den Auftakt zu weiteren Bänden. Insofern (Verzeihung für den Spoiler) ist hier nicht mit einer letztendlichen Auflösung zu rechnen. Man kann zwar schwerlich von Längen sprechen, denn das Buch liest sich sehr wohl flüssig und durchweg unterhaltsam, doch nicht ganz so dynamisch wie die vielen Teile zuvor.
Es gibt zahlreiche interessante neue Charaktere und Thematiken, die die Welt der Bücher durchaus bereichern. Nur Omen Darkly (der womöglich als neuer Hauptprotagonist aufgebaut werden soll?) bleibt relativ eindimensional; er entspricht weitgehend dem Stereotyp des fachlich und sozial erfolglosen Zauberschülers, der unter seiner Bedeutungslosigkeit leidet, was leider allzu oft thematisiert wird – schade. Ein wenig vermisste ich auch die epischen Auseinandersetzungen, die sich in den letzten Bänden mit netter Regelmäßigkeit fanden, doch was das angeht, dürfte auf die kommende Fortsetzung wohl wieder Verlass sein.
Das alles zusammen ergibt ein hervorragendes, gerne zu lesendes Buch, dessen Qualität aber doch hinter den anderen Bänden zurückbleibt. Doch was das angeht, dürfte man wohl mittlerweile auch etwas verwöhnt sein – ich habe schon schlechteren Büchern fünf Sterne bei Amazon gegeben.

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